Dritte, erweiterte Auflage, jetzt erhältlich

Brauchen wir Ideologien?
Geht es nicht ohne Sozialismus, Nationalismus und Religionen? Wird die Welt besser/schlechter ohne Ideologien und Religionen?
Diese und andere Fragen stellt Buchautor Bernhard Schircks unpolemisch und kritisch zur Diskussion.
Leseprobe
Ist Ideologiefreiheit auch eine Ideologie?
Häufig höre ich die Aussagen: Kein Mensch ist frei von Ideologien. Ohne Ideologien gibt es kein Leben. Wer behauptet, er habe keine Ideologie, ist meistens derjenige, der am meisten verblendet ist von einer Ideologie. Sicher, jeder Mensch hat eine Weltanschauung, aber ist nicht Anhänger einer vorgefertigten Ideologie, die ihre Anhänger auf eine Linie bringt.
Alle diese Ideologien haben furchtbares Elend über die Menschheit gebracht.
Es ist Zeit, dass wir ohne Ideologien leben und pragmatische Lösungen für das Zusammenleben suchen.
Alle Ideologien beanspruchen das Monopol auf die Wahrheit. Darum können Menschen mit verschiedenen Ideologien nie friedlich miteinander leben. Auch kann ein überzeugter Ideologe nie ein Demokrat sein, denn er ist der Wahrheit seiner Ideologie mehr verpflichtet als den Regeln der Demokratie.
Ideologien schränken das selbständige Denken erheblich ein. Ideologien zu folgen, ist intellektuelle Selbstkastration.
Es gibt keine Konvention, die mehr missbraucht wird! Die meisten Asylsuchenden sind nicht politisch Verfolgte, sondern Wirtschaftsflüchtlinge. Viele kommen ohne Ausweispapiere, weil so das Abschieben schwieriger wird. Es werden falsche Ursprungsländer angegeben. Großfamilien sammeln Geld und schicken einen Unmündigen, weil sie wissen, dass Minderjährige nicht zurückgeschickt werden (unbegleitete minderjährige Asylsuchende, UMA). „Politisch Verfolgte“ machen Urlaub in ihren Ursprungsländern. Ursprungsländer nehmen Geflüchtete nicht zurück oder erschweren die Rücknahme. Es ist ein Grundsatz, dass Gesetze, die zu 90 % missbraucht werden, angepasst werden müssen. Es geht auch um Rechtsstaatlichkeit.
Jetzt leben mehr als 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Wenn wir auf der ganzen Welt die Landwirtschaft extensivieren, könnten nur noch ungefähr 6 Milliarden Menschen auf der Welt ernährt werden. Man kann einwenden, dass wenn in den Industrieländern weniger Fleisch gegessen würde, mehr pflanzliche Lebensmittel produziert werden könnten. Andererseits ist der Fleischkonsum in den Entwicklungsländern jetzt noch sehr tief und es besteht ein großer Aufholbedarf. Wenn 8 Milliarden Menschen (und bald 10 Milliarden) halb so viel Fleisch essen wie wir jetzt in den Industrieländern, könnten nicht genug Nahrungsmittel produziert werden.
Verfechter von Ideologien sind selten glücklich, sie verlieren die Lebens-freude. Wir hören lieber auf Menschen, die gute Laune bringen. Menschen, die verbissen ihre Weltanschauung vertreten, wirken unsympathisch. Extreme Ideologen wirken abstoßend, sie können nur noch in ihrer Blase mit Gleichgesinnten leben.
In allen EU-Ländern liegt der Frauenanteil in den Gefängnissen zwischen
3 % und 8 %. Wie lässt sich dieser frappante Unterschied zwischen Männern und Frauen erklären? Die Männer sind aggressiver als Frauen. Wenn man dieser Aussage zustimmt, nimmt man an, dass es zwischen Frauen und Männern große Unterschiede gibt. Hat diese Verschiedenheit der Geschlechter ihren Ursprung in der biologischen Differenz oder ist sie durch kulturelle und gesellschaftliche Prozesse entstanden?
Wir haben den Menschen in den Entwicklungsländern lebensrettende Medikamente und auch eine sehr freizügige Kultur gebracht. Damit sind wir jetzt auch dazu verpflichtet, den Zugang zu Mitteln für die freiwillige Familienplanung zu ermöglichen.
Man müsste schon rassistisch denken, wenn man die selbstbestimmte Sexualität nur der weißen Bevölkerung vorbehalten möchte.
Kaum Aufmerksamkeit erhält der westliche Kulturimperialismus.
Fast auf der ganzen Welt werden Blue Jeans getragen, westliche Filme angeschaut und Popmusik gehört. Englisch wird fast unangefochten als Weltsprache akzeptiert und kann damit als Symbol für die „Vorherrschaft“ der westlichen Kultur angesehen werden. Unsere westliche Kultur wird über die Medien auf der ganzen Welt verbreitet, was dazu führt, dass sogar Weihnachten immer mehr auch von Nichtchristen auf der ganzen Welt gefeiert wird. In Japan, China, Ägypten und der Türkei ist Weihnachten natürlich kein offizieller Feiertag und frei von religiöser Bedeutung, aber es gibt dickbäuchige Weihnachtsmänner, Plastiktannenbäume, Weihnachtslieder und eindrucksvolle Lichtspiele.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Antilinks-Ideologie Antikommunismus genannt. In der BRD führte der Antikommunismus 1956 zum Verbot der KPD. Die Argumente für und gegen ein Verbot der KPD erinnern an die heutigen Diskussionen um ein Verbot der AfD. In den USA führte der Antikommunismus zu zahlreichen Verhaftungen. Aus heutiger Sicht griff eine Antikommunismus-Hysterie um sich.
Wo braucht es Brandmauern?
In der AfD gibt es viele Protestwähler, die sich von den Altparteien nicht vertreten fühlen. Durch die Brandmauer gegen die AfD werden sie ins politische Abseits gedrängt.
Deutschland braucht eine Partei, die entschlossen gegen die Wokeness der Linken und Grünen vorgeht und der man abnimmt, dass sie wirklich ohne Vorbehalte gegen unkontrollierte Migration vorgeht.
Zurecht wird darauf hingewiesen, dass rechtsextreme Parteien, die zum Faschismus neigen und Nazi-Gedankengut pflegen, gefährlich sind. Gegen rechtsextreme Ideologen wie Björn Höcke und seine Anhänger vom völkischen Flügel der AfD muss eine Brandmauer errichtet werden, aber nicht vor der AfD, sondern durch die AfD hindurch, um den rechtsextremen Flügel der AfD zu isolieren.
Moses Mendelssohn nannte Kants Philosophie „alles zermalmend“. Doch die Kritik der reinen Vernunft zerstört nicht nur, sie verteidigt menschliche Freiheit und Autonomie. Das Werk wurde 1827 von der katholischen Kirche auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt.
Für Luther war die Vernunft des Teufels Hure.
Aber können wir ohne Religionen leben? Wir suchen in unserem Leben ei-nen Sinn, einen letzten Grund, auf den wir bauen können, einen Halt, ein Fundament, etwas das unsere Welt im Innersten zusammenhält. Wenn wir Ideologien oder Religionen folgen, dann wissen wir, dass es Gleichgesinnte gibt. Wir fühlen uns nicht allein. Wir, die wir auf westliche Werte bauen und uns an einer aufgeklärten Weltanschauung orientieren, sollten auch ein Wir-Gefühl entwickeln.Es ist kein Widerspruch, wenn wir uns beim Anhören einer Bach-Kantate in eine andere Welt entführen lassen, wir staunend in einer alten Kirche stehen oder auf einer Kirchenbank unsere Gedanken sammeln oder uns von religiöser islamischer Musik verzaubern lassen

Dem Autor ist es gelungen, die brennendsten Probleme auf unserem Globus in verständliche Worte zu kleiden. Alle seine Statements und Empfehlungen sind von größter Wichtigkeit und sollten von jedem Politiker, von jedem Weltbürger, verinnerlicht werden.
„Ich wünsche diesem sehr wichtigen Buch eine weite Verbreitung!“
Manfred Enderle, Korrektor