Brauchen wir Ideologien?
Geht es nicht ohne Sozialismus, Nationalismus und Religionen? Wird die Welt besser/schlechter ohne Ideologien und Religionen?
Diese und andere Fragen stellt Buchautor Bernhard Schircks unpolemisch und kritisch zur Diskussion.
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Leseprobe aus „Ohne Ideologien zu mehr Frieden“
Der christliche Glaube entstand unter der römischen Herrschaft. Wenn der christliche Glaube direkt oder indirekt zum Widerstand gegen Rom aufgerufen hätte, wäre er sofort radikal bekämpft worden. Der christliche Glaube hatte nur eine Chance, weil er defensiv ist. Das Neue Testament ruft an keiner Stelle zu Gewalt auf, aber es zitiert häufig das Alte Testament, das sich nicht von Gewalt distanziert.
Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau formulierte diesen Unterschied 1999 folgendermaßen: Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet. Sicher ist es ganz natürlich, wenn man seine Heimat liebt und wenn man sich am wohlsten in seinem eigenen Land fühlt, aber wenn die Heimatliebe übersteigert und überhöht wird, wird sie zum Nationalismus und kann zu einer gefährlichen Ideologie werden. Auch hier führt ein übersteigertes Überlegenheitsgefühl zu Konflikten mit Minderheiten oder Personengruppen mit anderen Weltanschauungen oder Ideologien.
Dass allein-selig-machende Religionen zu Kriegen führen beweist der Islam in den letzten Jahren. Und der christlich geprägte Westen versuchte seine Wertvorstellungen mit Waffengewalt in Vietnam, im Irak, in Libyen und in Syrien durchzusetzen, mit katastrophalen Folgen. Solange Menschen sich mehr von Emotionen als von der Vernunft leiten lassen, verursachen sie riesiges Elend. Ich schlage vor, dass unsere Geschichtsbücher umgeschrieben werden. Alexander der „Grosse“, Karl der „Grosse“ und Napoleon müssen von ihren Podesten geholt werden (nur im übertragenen Sinn) und es muss hervorgehoben werden, dass sie für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich waren. Vorbildlich waren z.B. Gandhi, Nelson Mandela und alle, die für den friedlichen Wandel der DDR 1989 verantwortlich waren.
Man kann sich fragen, ob es angebracht ist, dass man als Europäer die Geschichte der USA interpretiert. Die Bewertung des Sezessionskrieges der USA hat aber auch heute noch Auswirkungen auf die ganze Welt. Denn wenn man die Ansicht vertritt, dass Lincoln in die Südstaaten einmarschieren musste, um die Sklaverei zu beenden und um die Union zu erhalten, dann wird man auch heute die Ansicht vertreten, dass man mit Waffengewalt Regierungen stürzen muss, die die Menschenrechte verletzen.
Die Spiele dauerten meistens einen ganzen Tag, der sich in drei Teile gliederte. Am Anfang standen Tierhetzen auf dem Programm. Das war eine ziemlich bunte Sache, ging es doch darum, dem Publikum eine Vorstellung von der Welt zu geben, die Rom beherrschte. Bei einem einzigen Spiel von Kaiser Nero sollen 400 Bären und 300 Löwen getötet worden sein. Die Massenabschlachtungen um die Mittagszeit, in der verurteilte Verbrecher und Kriegsgefangene sich zu Hunderten umbrachten, standen für die Vernichtung aller Feinde, während die Gladiatorenkämpfe zum Abend hin Tapferkeit und Todesmut der Römer und ihrer Legionen repräsentierten. War einer von ihnen tot, war das Duell zu Ende. Wenn ein Gladiator verletzt am Boden lag, kam die Entscheidung über Leben und Tod des Unterlegenen. Töte ihn oder begnadige ihn waren die Sprechchöre, mit denen die Zuschauer mit dem Ausrichter der Spiele in einen regelrechten Dialog eintraten. Und der war wohl gut beraten, sich dem Urteil der Masse anzuschließen.
Heizen mit Holz ist klimaneutral. Dies ist nur die halbe Wahrheit! Blätter, Äste und Baumstämme verrotten im Wald und bilden Humus. Der Humus seinerseits wird durch Bakterien langsam abgebaut (Mineralisation). In einem Naturwald bleibt die Humusschicht immer gleich hoch. Es besteht ein Gleichgewicht. Es wird gleich viel Humus aus neuer Biomasse gebildet, wie Humus durch Mineralisation abgebaut wird. Wenn regelmässig Holz aus dem Wald entfernt wird, entsteht ein neues Gleichgewicht, die Humusschicht wird dünner und der CO2-Speicher Humus wird kleiner. In der obersten Bodenschicht der Welt sind mehrere Tausend Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden, mehr als in der Erdatmosphäre und der gesamten Erdvegetation zusammen. Der Humus ist eine ganz wichtige Kohlenstoffsenke, die heute auch durch intensive Landwirtschaft und Brandrodungen erheblich reduziert wird.
Vegetarier möchten nicht, dass ihretwegen Tiere leiden müssen und getötet werden. Sie essen nur Milchprodukte, Eier und pflanzliche Erzeugnisse. Bis jetzt dachte ich, dass die Vegetarier ohne Probleme nach ihrem Grundsatz leben können, bis ich bei meinen Recherchen auf die Webseite animal-rights-switzerland.ch/milch stiess: Jedes zweite Kälbchen ist männlich und müsste sofort nach seiner Geburt getötet werden, wenn es keine Fleischesser geben würde. Gerade einmal ein bis drei Tage darf das frisch geborene Kälbchen mit seiner Mutter verbringen. Danach wird es der Mutterkuh entrissen, damit es die produzierte Muttermilch nicht wegtrinkt. Schon nach zehn Wochen werden die Kühe wieder künstlich besamt. Kühe geben nach dem Kalbern am meisten Milch. Würden sie nicht laufend Kälber gebären, würde die Milchleistung deutlich sinken. Daraus folgt, dass die lacto-vegane Ernährung nur dank den Fleischessern möglich ist.
Die Arbeitgeber können auch fast unbeschränkt viele Arbeitskräfte aus Billiglohnländern holen. Zurechtgebogene «Studien» von Wirtschaftswissenschaftlern machen uns glauben, dass die Löhne durch Zuwanderung nicht weniger steigen. Auch viele Gewerkschaften akzeptieren diese Studien, weil sie dem Sozialismus verpflichtet sind, der die Grenzen für alle öffnen will. Es besteht eine unheilige Allianz zwischen Vertretern der freien Marktwirtschaft und vom Sozialismus geprägten Gewerkschaften, was bewirkt, dass das «Angebot» an Arbeitskräften mit geringer Qualifikation immer gross ist und die Löhne nicht von selbst steigen. Eine unkontrollierte Globalisierung bringt den internationalen Konzernen am meisten Vorteile. Organismen der Natur bestehen aus Zellen, die durch Zellwände geschützt sind. Jede Zelle legt fest, was die Zellwände passieren darf und was nicht. Organismen bestehen nicht aus einem Fluidum, in dem sich alles überallhin bewegen kann. So müssen auch alle Länder festlegen, wie weit sie ihre Grenzen offen halten wollen.
Nach Schätzungen der WHO sind 40 % aller Schwangerschaften ungeplant und etwa ein Fünftel aller schwangeren Frauen entschliesst sich zu einem Abbruch. Dies entspricht jährlich etwa 42 Millionen Schwangerschaftsabbrüchen, davon 20 Millionen legal und 22 Millionen gegen die gesetzlichen Bestimmungen am Ausführungsort. Schwangerschaftsabbrüche können durch konsequentes Anwenden von Verhütungsmitteln verhindert werden. Dies ist jedoch nicht überall auf der Welt gleichermaßen möglich. 250 Millionen Frauen in den weniger entwickelten Regionen der Erde fehlt heute noch immer der Zugang zu sicheren und wirksamen Methoden der Familienplanung.
Dem Autor ist es gelungen, die brennendsten Probleme auf unserem Globus in verständliche Worte zu kleiden. Alle seine Statements und Empfehlungen sind von größter Wichtigkeit und sollten von jedem Politiker, von jedem Weltbürger, verinnerlicht werden.
„Ich wünsche diesem sehr wichtigen Buch eine weite Verbreitung!“
Manfred Enderle, Korrektor
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Bernhard Schircks
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